Rudolf Inderst und Pascal Wagner

Rudolf InderstRudolf Inderst studierte Politikwissenschaften, Neuere und Neuste Geschichte sowie Amerikanische Kulturgeschichte in München und Kopenhagen. Der an der LMU München und Universität Passau doppelt promovierte Spieleforscher leitet das Ressort Digitale Spiele bei dem Online-Kulturjournal nahaufnahmen.ch. Auf Twitter, Xbox Live und PlayStation Network findet man ihn als @BenFlavor.

 

Pascal WagnerPascal Wagner hat einen M.A. in kultureller und kognitiver Linguistik sowie einen B.A. in Anglistik und Rechtwissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München absolviert. Seine Masterarbeit schrieb er über Lokalisation, Benennungsmotive und kulturelle Fixierung von Fantasieworten bei der Übersetzung digitaler Spiele aus dem Japanischen ins Englische und Deutsche. Er ist Gründer des Game Studies- und Wissenschaftskommunikations-Blogs languageatplay.de und Chefredakteur des Printmagazins für Videospielkultur GAIN – Games Inside. Auf Twitter ist er als @indieflock zu finden.


Cortana – eine digitale Assistenz zwischen Datenschutz und Weltraumschlachten

Vortrag,  Sonntag 20. Oktober, 14:30 – 15:00

„Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“ Dieser, irrtümlich Mark Twain zugeschriebenen Satz, kann in den Sinn kommen, wenn man sich die aktuellen Meldungen rund um Microsofts Sprachassistenz-Programm Cortana ansieht. Als nur eine Tageszeitung von vielen vermeldete die NZZ im August 2019, dass die persönlich geglaubten Sprachnachrichten von externen oder internen MitarbeiterInnen analysiert würden – vorgeblich, um die Gesamtqualität des Produktes zu verbessern.

Erstaunlich selten gehen dabei Medien auf die Tatsache ein, dass SpielerInnen der exklusiven Microsoft- und deren Xbox- Videospielkonsole-Shooter-Serie HALO diese Entwicklung hätten vorhersehen oder zumindest erahnen können. In der erfolgreichen Spielereihe unterstützt die weiblich gezeichnete, blauhäutige K.I. Cortana den Protagonisten der Action-Titel – den Master Chief – auch als Hologramm taucht sie dabei immer wieder auf. Doch Cortana verändert sich im Laufe dieser seit 2001 andauernden Geschichte: Aus einem anfänglich leicht erratischen Verhalten wird eine einflussreiche K.I. mit eigenem Willen und Agenda. Dieser Kontext unterstreicht und erweitert zugleich die Prämisse der diesjährigen FROG, dass Video- und Computerspiele „Abbilder kultureller Phänome“ seien: Eine digitale Assistenz transmutiert in für Kunden und SpielerInnen dysfunktionalen Kontexten im Sinne einer dramatischen Gesamterzählung.

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