Nikolaus Staudacher ist geschäftsführender Gesellschafter der Spielraum GmbH, mit Sitz in Innsbruck. Dort wird FreundInnen des digitalen Spiels ein öffentlicher Raum geboten, an dem sie diesem sonst eher isoliert stattfindendem Hobby gemeinsam nachgehen können. Bis zu 25 Personen spielen hier zusammen und erleben die neuesten Trends rund um das digitale Spiel. Diesem Konzept widmet sich Staudacher seit rund 10 Jahren.
Seine Abschlussarbeit an der FH Kufstein schrieb er über die „kommunikativen und sozialen Auswirkungen von On- und Offlinespielen“. Auch ist er als Spielegutachter für das Bundesministerium für Familie und Jugend tätig und hält Vorträge bzw. Workshops rund um das Thema digitales Spiel für Eltern, PädagogInnen, StudentInnen und GamerInnen.
Der Spielraum und die soziale Kraft digitaler Spiele im gemeinschaftlichen Raum
Vortrag, Sonntag 21. Oktober, 17:30 – 18:00
Es ist eine zentrale menschliche Neigung Interessen und Leidenschaften gemeinsam zu erleben, sich dabei auszutauschen und den Kontakt mit Gleichgesinnten zu suchen. SportlerInnen tun dies in Vereinen, MusikantInnen in Kapellen. Im Gegensatz dazu steht das digitale Spiel, dem meist isoliert in den eigenen vier Wänden und somit räumlich voneinander getrennt nachgegangen wird. Die Kommunikation erfolgt primär über technische Hilfsmittel und die soziale Interaktion beschränkt sich auf die Spielwelt.
Der Spielraum in Innsbruck schließt diese Lücke und gibt dem digitalen Spiel einen frei zugänglichen gemeinschaftlichen Raum. Das Konzept besticht vor allem durch seine soziale Integrationsfähigkeit. Der Grund dafür liegt im digitalen Spiel selbst. Es tritt als ultimativer Schiedsrichter auf, gibt klare Regeln vor und beurteilt das Spielgeschehen vollkommen wertfrei – kein Geschlecht, keine Religion oder kein gesellschaftlicher Status wird hier bevorzugt. Diese Gleichstellung aller TeilnehmerInnen ermöglicht ein leichteres und offeneres Miteinander. Sie schafft somit den Raum für ein gemeinsames Erlebnis, das im besten Fall zu neuen Freundschaften führt.
Eine zusätzliche Alters- und Nutzungskontrolle per System, aber vor allem die stetige Anwesenheit von anderen Personen (MitarbeiterInnen, SpielerInnen, Eltern,…) machen aus dem Spielraum schlussendlich einen „SavePlace“ für „SaveGames“.